Dienstag, 9. April 2013

Idioten

Das es im meinem Umfeld durchaus Idioten gibt, musste ich gestern wieder feststellen. Ich wollte nur einem Bekannten helfen beim renovieren. Leider wurde ich gesehen, als ich dessen Haus betrat. Ist ja auch verboten! Das beide auch noch Single sind, erschwert das natürlich enorm.

Und dieser jenige Spanner hatte nichts besseres zu tun um dieses Erlebnis gleich groß und breit an die Glocke zu hängen.

Ich kann darüber mitlerweile nicht mehr lachen. Mich nervt sowas einfach nur. Ist dessen Leben denn sooooo Langweilig das er mich ständig beobachtet was ich so tue? Und mit wem ich das tue?

Dazu kommt noch das ich (unglücklich) verliebt bin. Es macht mich rasend, nicht zu wissen woran ich bin und immer nur abwarten muß. Wie lange soll ich denn noch warten? Bis er mich im Bett leid hat und sich die nächste sucht? Warum tue ich mir das eigentlich an? Weil ich das erste mal seit langem wieder solche Gefühle entwickelt habe und immer noch hoffe dass es sich irgendwann zum guten wandelt.

Glaub heut abend brauch ich ne Wanne. Hab Muskelkater vom Frusttraining...

Vorstellung

Damit jeder weiß mit wem er es zu tun hat! ;) Ich nenne mich hier Paulinchen, bin 31 Jahre alt und habe seit (wissentlich) 14 Jahren Morbus Crohn.

Wissentlich, da wurde endlich eine Diagnose gestellt. Aber die Beschwerden waren schon viel länger vorhanden. So lange ich denken kann hatte ich schon Probleme mit dem Darm. Stresssituationen, wie z. b. eine Arbeit oder kurzfristige Ausflüge oder Klassenfahrten schlugen bei mir sofort auf die Verdauung. Meist habe ich dann an solch öffentlichen Aktivitäten nicht teilgenommen. Während der Lehre wurden die Beschwerden allerdings immer schlimmer, sodass mein damaliger Chef (ich bin Arzthelferin) meinte, er wolle mir den Blinddarm entfernen. Da dieser im Nachhinein sich als Subakut darstellte, waren die Probleme nicht vom Tisch. Mein Hausarzt überwies mich zum Internisten mit den Worten: "Wir lassen da mal ne Magen und Darmspiegelung machen. Aber es wird eh nix bei rumkommen. Ist ja psychisch bei dir."

Gut, diese erste Spiegelung (an das Abführen erinnere ich mich noch heute mit Grauen) brachte eine schöne Entzündung des kompletten MagenDarmtraktes zu tage. Nichts was mit ein paar MAgenschutzmitteln und Antibiotika (!!) nicht zu behandeln wär. Weiterhin wurde alles auf die Psyche geschoben. Auch eine zweite und dritte große Hafenrundfahrt brachte angeblich kein anderes Ergebnis.

Am letzten Tag meiner Lehre wollten meine Mitschüler unseren Abschluss feiern. Ich aber ließ mich von meiner Mutter ins Krankenhaus fahren. Die letzte Prüfung hatte mich wieder so unter Druck gesetzt, dass mein Magen rebellierte. Dort angekommen wies der Arzt gleich eine Magenspiegelung an. Gegessen hatte ich den Tag über außer einem halben Jogurt noch nichts.

Wieder wach, erklärte mir der neue Chefarzt, was er gefunden habe. Der Mageneingang war zu. Zugewuchert von den ganzen Entzündungen. "Ich glaube du hast Morbus Crohn!" Die nächsten Tage versuchte er mittels Ballondilletation den Eingang vorsichtig zu weiten, um einer Operation aus dem Weg zu gehen. Nach ein paar Tagen kam auch der Befund von den Biopsien, die sie mir im Magen entnommen haben. V.a. Morbus Crohn. Mit dieser Diagnose entliess man mich schließlich.

Aber ich hatte damals keine Ahnung was das zu bedeuten hatte. Die möglichkeit, mich im Internet zu informieren, bestand nicht. Ich wurde vor ein paar Jahren schon mal zu einer Ernährungsberaterin geschickt, da ich auch eine Laktoseunverträglichkeit habe. Allerdings hätte ich mir, nach heutigem Wissensstand, das alles schenken können. Laut der netten Dame sollte ich nämlich auf alles verzichten was nur spuren von Milch enthielt. Da ich aber noch Restlaktose vertrage, wäre es falsch komplett drauf zu verzichten. Aber das lernte ich erst im weiteren Leben (genau so wie, dass viele laktosefreie Produkte einfach nur Geldmacherei sind, wie z.b. Butter oder Hartkäse).

Nachdem ich wieder fit war, zog ich in die Stadt, wo mein damaliger Freund studierte. Ich hatte eine Stelle als Arzthelferin gefunden und freute mich riesig auf die Veränderung. Leider hat der Arzt von mir Neuling einiges verlangt, was ich in meiner Lehre nie gelernt hatte und das setzte mich wieder unter Stress. Stress=Schub, und so war ich 2 Wochen nach Start schon krank. Ich suchte einen Internisten vor Ort auf, und schilderte meine Probleme. Er hatte nur eine kleine Praxis, konnte aber Magenspiegelungen durchführen. (Und zwar welche wovon man nichts mitbekommt) Dieser nette Arzt bestätigte den Verdacht des Krankenhauses mit den Worten: "Natürlich ist das Crohn! Das sieht doch ein blinder mit nem Krückstock." Er verordnete mir Cortison und ein Magenschutzmittel und gab mir Informationen mit nach Hause. Endlich! Nix Psyche! Wirklich krank!

Dank des Cortisons ging es mir blendend. Endlich war das Leben wieder lebenswert. Ich nahm stetig an Gewicht zu und auch meine Laune besserte sich merklich. Allerdings vergaß der Arzt damals wohl zu sagen dass mit dem Corti auch gleichzeitig Calzium für die Knochen gegeben werden muß. Dies bekam ich erst Jahre später. Ich liebe Cortison! Es ist zwar ein Teufelszeug, aber ich glaub ohne das, hätte ich aufgegeben. Allerdings merkte das Corti wohl auch dass ich es brauchte. Es ließ sich nämlich nicht mehr ausschleichen. Sobald ich unter eine bestimmte Grenze kam, ging der Crohn wieder los.

Mittlerweile wohnte ich wieder zuhause und kam von einer misslungenen Aussschleichung in die nächste. Mein Doc schlug die nächste Stufe der Behandlung vor. Azathioprin. Ziemlich heftig. Bekommen wohl Transplantierte, damit das Organ nicht abgestoßen wird. So ähnlich soll es auch beim Crohn wirken. Der Körper soll nicht mehr gegen die Entzündung kämpfen. Allerdings sollte ich in den nächsten JAhren keinen Kinderwunsch haben. Halloooo?? ICh war jung! Naja, ich ließ mich auf den Versuch ein. Gebracht hat es nix. Niente. Nada... Aber auch gott sei dank keine Nebenwirkungen.

2003 wurde ich schwanger. Ein super gefühl! 9 Monate komplett ohne Medikamente, mein Darm und der Magen waren ruhig, Zwar hatte ich alle SChwangerschaftsprobleme die man kriegen kann, aber das war pipifax gegen den Crohn. Kaum war meine Tocher anfang 2004 draußen, ging es auch schon wieder los...

Anfang 2006 fing mir auf einmal mein Hinterteil an weh zu tun. Es war heiß und ich konnte mein Bein kaum bewegen. Mein Hausarzt überwies mich ins KKH mit dem Verdacht auf einen perianalen Abszess, der sich dann mittels gefühlten 20 Ärztefingern im Popo bestätigte. Dann war hektik angesagt. Der Abszess drohte zu platzen.

Die Schmerzen der darauffolgenden Verbandswechsel dokumentiere ich jetzt mal nicht. Nur so viel, beim ersten Mal mussten sie mich mit ordentlich Dormicum ruhig stellen, da ich die komplette Station zusammen brüllte. Der Abszess ging ca 10-12 cm in die Tiefe, dementsprechend breit musste er auch offen gelassen werden.

Aber ich hatte gutes Heilfleisch. Der Doc war sehr zufrieden und ich konnte eine Kur antreten, die ich schon wochen vorher beantragt hatte.

Genau ein Jahr später lag ich wieder unter dem Messer. Ich ließ mir in der Uniklinik das terminale Ileum (Übergang Dünn- zu Dickdarm) entfernen. Diese STelle bereitete meinen Ärzten schon länger Sorgen, sodaß wir, bevor es zum Darmverschluß kommt, die Engstelle entfernten. Mir ging es gut danach, außer dass die Toilettengänge seit der OP wesentlich häufiger waren. Mir fehlte die Klappe, die den -Stuhl vom Dünndarm erstmal bremst. Jetzt rauschte es einfach nur durch. ICh habe meine Stuhlgänge nie gezählt. Interessiert auch niemanden. ISt wasser und kommt oft....Danach bekam ich wieder eine Rehamaßnahme, die mir sehr gut tat.

2008 gebar ich meine zweite Tochter. Auch in dieser Schwangerschaft verhielt sich mein Mitbewohner erstaunlich ruhig. Aber danach.... Es folgten noch 3 Abszess-Ops (das ding wird wohl nie ausheilen) einmal mit einer Fistelentfernung (das tat mal scheiße weh!!! Lieber Doc, du kannst froh sein dass ich dich so gern hab...). Zusätzlich kam gynäkologisch noch drei positive PAP3D tests, so dass die Ärzte eine Konisation der Gebärmutter vornamen. nen halbes JAhr später ließ ich mich noch sterilisieren (oder wars anders herum?! hm... is ja wurscht).

2010 ging ich Routinemäßig zu meinen Docs ins KKH. Dort machte der Internist die MAgen und der Gastroenterologe die Darmspiegelung. NAch einer kurzen Aufwachphase bekomme ich normalerweise was zu essen und darf nach Hause. Doch diesmal war nichts normal. Die Schwestern gaben mir nix. Meinten ich solle nüchtern bleiben. Der Arzt trudelte wenige Zeit später ein und berichtete mir, das die MAgenwand verletzt sei und ich erstmal ne Woche nüchtern unter Magenschutzinfusion im KKH bleiben sollte. Am Abend ließ er noch ein Röntgenbild des Brustraums machen, schaute es sich aber (noch)nicht an. Die Nacht war der Horror. Ich war unruhig und hatte wahnsinnige Schmerzen in der SChulter. Am nächsten Morgen besuchte mich der Gastro und meinte das ich freitag wieder was essen dürfte. Ich sprach ihn auf die Röntgenbilder an, die er bis dato immer noch nicht gesehen hatte und informierte ihn über meine Nacht. Er verließ mit seinen Hanseln mein Zimmer. Nun wartete ich... und wartete...und wartete.... bis er auf einmal mit einem leicht gehetzten Gesichtsausdruck wieder kam: "Wir müssen dich verlegen! Du mußt sofort operiert werden!" Weia.... ich hab bisher meinen Crohn immer Tapfer ertragen. Aber das war zu viel für mich. ICh heulte einfach drauflos. Und er nahm mich in den Arm. NAch fünf Minuten waren die Tränen versiegt und ich wie immer. Ich rief noch meine Mutter an, und ließ mich dann in den OP fahren. Als der Anästhesist kam, bat ich ihn, mir den Operateur zu schicken. Dieser war damals ja mein Chef. Ich erhob den Finger und meinte: "WEhe, Sie machen das nicht gescheit! Dann bin ich auf ewig böse!" Er verprach mir sein bestes zu geben. Dann schäkerte ich noch ein bissl mit dem überaus netten und teilweise attraktiiven OP-PErsonal, bis (leider wieder zu schnell) die Betäubung wirkte.

Intensivstation ist was feines. Mit genug Dipidolor lässt sich sogar das Piepen der Maschinen und die ewige kotzerei meines Bettnachbarn ertragen. Hihi, ich kam sogar schon wieder früher auf die normale STation und er durfte dann nachts allein die Kochsendungen und Sexfilmchen sehen.

Galgenhumor?? Nein. Ich bin ein äußerst positiv denkender Mensch. Mich bringt so leicht nichts in negative Grübeleien, und wenn bin ich auhc sehr schnell wieder draußen. Ich liebe mein Leben, meine Kinder! Mein Crohn ist und bleibt mein Weggefährte. Aber er muß sich mir anpassen. Nicht ich ihm!

Ich habe das letzte Jahr meinen Mann verlassen. Eine Veränderung die, so dachte ich, wahrscheinlich nicht ohne Schubfolgen bleibt. Allerdings meinte es mein Crohn gut mit mir. Leichte Schubsymptome kamen, aber mehr auch nicht. Anscheinend war es die richtige Entscheidung ihn zu verlassen. Nun lebe ich mein Leben! ICh genieße jeden einzelnen Tag. NAtürlich kann es immer besser gehen, aber so wie es momentan läuft isses vollkommen in Ordnung. ICh habe liebe Freunde und meine Familie die zu mir stehen. <3

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